Stell dich bitte kurz vor:
Ich bin Laura Vater, 22 Jahre alt, wohne in Wolkenstein und arbeite als Wasserbauerin bei der Landestalsperrenverwaltung in der Flussmeisterei Annaberg. Meine Ausbildung habe ich von August 2019 bis Juli 2022 an der Talsperre in Lichtenberg gemacht. Die Ausbildung war sehr abwechslungsreich, da zum Wasserbauer nicht nur die Unterhaltung von Gewässern und Talsperren sowie Uferbefestigung, Böschungssicherung und Renaturierung von Gewässern zählen, sondern auch Holzbau, Straßenbau, Schalungs- und Bewehrungsbau, Mauern sowie das Errichten von Trockenmauern uvm. Außerdem gehört zur Ausbildung auch der Kettensägenschein, der Baumaschinenschein und der Ladekranschein dazu.
War für dich schon immer klar, dass du (in beruflicher Hinsicht) im Erzgebirge bleiben möchtest?
Ja, ich wollte immer schon im Erzgebirge bleiben. Für mich stand es nie zur Debatte wegzuziehen und das Erzgebirge zu verlassen. Höchstens für die Zeit von Studium oder Ausbildung. Und danach wäre ich immer wieder zurückgekommen.
Wie bist du auf das Unternehmen und die Ausbildung aufmerksam geworden?
Mein Vater kennt jemanden, der in diesem Beruf arbeitet und hat mich erstmal darauf gebracht, dass es diesen Beruf überhaupt gibt. Ich bin dann gezielt auf die MAKERZ-Ausbildungsmesse nach Aue gegangen und habe mich an dem Stand der LTV (Landestalsperrenverwaltung) über den Ausbildungsberuf des Wasserbauers informiert.
Wie findest du deinen Arbeitsalltag? (Kollegen, Benefits usw.) Was sind typischen Aufgaben?
Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreich. Man kann in der LTV grundsätzlich in zwei Bereiche teilen: die Flussmeistereien und die Staumeistereien. In den Flussmeistereien arbeiten wir in der Regel in Brigaden zusammen, die meist aus 2 bis 3 Kollegen bestehen. Unsere Aufgaben sind immer am Gewässer, unterscheiden sich aber vor allem saisonal. Im Winter sind wir hauptsächlich In der Holzung, Verkehrssicherung und in der Staubeseitigung. Das heißt wir sind viel mit Kettensäge und Technik, wie zum Beispiel den Unimogs unterwegs. Im Sommer gehören zu unseren Aufgaben hauptsächlich die Kontrolle und Wartung der Hochwasserschutzanlagen, also die Hochwasserschutzmauern und -deiche sowie die Grasmahd an diesen Anlagen. Außerdem gehören zu unseren Aufgaben die Grenzgewässerkontrolle sowie auch die Umsetzung kleiner Baustellen am Gewässer, wie zum Beispiel das Wegreißen von Wehren. Auch Pflanzungen und Renaturierung von Gewässern gehören dazu.
In den Staumeistereien gehören die Überwachung der Talsperre, die Messungen im und um die Staumauer bzw. den Staudamm, Kontrollgänge im Bauwerk sowie die Kontrolle des Stauraumes und des Einzugsgebietes zu den Aufgaben dazu. Holzung, Verkehrssicherung, Grasmahd sind auch hier Aufgaben allerdings immer rund um die Talsperren.
Würdest du im Nachgang jetzt, irgendetwas anders machen? (z. B. in der Schule, mehr Praktika, mehr Ferienarbeit? Oder beruflich etwas anders machen?)
Ich habe zwar seit ich 15 Jahre alt war regelmäßig Ferienarbeit und zum Teil auch Praktika gemacht, hätte allerdings rückblickend mehr in verschiedene Richtungen gehen können.
Wie geht es für dich weiter? Hast du schon Ideen oder einen Plan für deine berufliche Zukunft?
Ich fange im April 2024 meinen Meister im Wasserbau an.
Was geht für dich NUR im Erz? Bzw. was verbindest du mit dem Erz?
Hier im Erzgebirge kann ich sowohl meine Familie und Freunde als auch meinen Job und meine Hobbies alle unter einen Hut bringen und muss auf nichts verzichten. Keiner dieser Bereiche kommt zu kurz. Der Zusammenhalt, die Herzlichkeit und die Hilfsbereitschaft zwischen den Menschen ist das, was sehr an meiner Heimat liebe und schätze und das würde ich nicht missen oder eintauschen wollen.