Zwei auf einen Streich


Wie man in Chemnitz und dem Erzgebirge Abitur und Ausbildung in nur 4 Jahren
bekommt
DuBAS, die duale Berufsausbildung mit Abitur zum Industriekaufmann – zugegeben eine recht sperrige
Bezeichnung für eines der spannendsten Bildungsformate, das Sachsen zu bieten hat. In gerade einmal vier
Jahren verspricht es nicht nur ein reguläres Abitur, sondern auch einen anerkannten Ausbildungsabschluss.
Während andere dann wahrscheinlich erst angefangen haben zu studieren oder einen Beruf zu lernen,
können DuBas-Absolventen ihr Leben bereits mit einem vollen Gehalt beginnen. Oder sie machen es wie
Alexander und begeben sich auf die aufregende Suche nach einer Zukunft, in der alle Türen offen stehen…


Name: Alexander Kötke
Ausbildung & Schulabschluss: DuBAS
Praxispartner: ABUS Pfaffenhain GmbH

Ausbildung zum Industriekaufmann bzw. -kauffrau und Abi gleichzeitig – das geht?


Ja, aber in dieser Form tatsächlich nur in Chemnitz am BSZ für Wirtschaft 2. Das System ist sehr special. Im
ersten Jahr kommen wir erstmal an und haben dann das ganze Jahr Zeit, uns einen Ausbildungsbetrieb zu
suchen. Zu der Zeit hat man noch ganz normale Ferien, später kommen dann 3-4 Praktikumswochen in
verschiedenen Unternehmen dazu. Dann unterschreibt man seinen Ausbildungsvertrag, wobei das
Unternehmen natürlich wissen muss, dass die Ausbildung in einem Blockplansystem stattfindet. Das heißt,
ich bin einen Monat im Unternehmen, einen Monat in der Schule und so weiter.


Und es handelt sich dabei trotzdem um ein reguläres Abitur?
Ja, das ist kein Fachabi, sondern ein allgemeines Abitur, mit dem ich Arzt werden dürfte. Man bekommt
auch dieselbe Ausbildungsvergütung wie die regulären Azubis.


Und wie lange dauert es, bis du Abitur und Ausbildungsabschluss in der Tasche hast?
Es geht insgesamt vier Jahre. Im ersten Jahr sucht man ein passendes Unternehmen und im zweiten, dritten
und vierten Jahr finden dann Ausbildung und Abitur parallel statt. Im ersten Jahr wiederholt man auch noch
viel den Stoff der vorangegangenen Schuljahre, kommt auf die neuen Themen, die dann später relevant
werden. Am Ende schreibe ich dann das reguläre Abitur, das auch an allen anderen Gymnasien in Sachsen
geschrieben wird.


Warum hast du dich ausgerechnet für diese Art Abitur entschieden? Das ist ja doch etwas lang und
umständlich im Vergleich zum regulären Abi, oder?
Der Plan war, das Abi zu machen und dann wahrscheinlich auch zu studieren. Aber die Aussicht, zusätzlich
noch eine Ausbildung zu haben, das ist schon cool. Zumal ich, wenn wir in Hessen geblieben wären,
ohnehin 13 Jahre Schule gehabt hätte. So viel länger ist das jetzt also nicht. Und Wirtschaft war eh immer
schon mein Ding. Von klein an hat mich mein Vater übers Investieren unterrichtet, meine ersten Aktien
habe ich mit 13 gekauft. Wirtschaft liegt mir einfach, ich habe da Spaß dran. Ich finde es einfach spannend
zu wissen, wie man einen Wirtschaftsfaktor ausrechnet oder die Sparquote der Volkswirtschaft (lacht).


Das klingt, als hätte dein Vater viel Einfluss gehabt!?
Schon irgendwie, aber nicht er allein. Mein Opa ist Kaufmann gewesen, meine Oma und meine Mutter
waren Kauffrau, der Opa väterlicherseits war Bankkaufmann, genau wie mein Vater. Es liegt also irgendwie
nahe, dass ich Kaufmann werde (lacht). Aber es ist nicht so, dass mich meine Familie damit genervt hätte,
wenn ich daran kein Interesse gehabt hätte. Mein Vater hat mir einfach immer Dinge zugeworfen und wenn
ich mich dafür interessiert habe, hat er eben weiter gemacht.


Du warst nach der 10. Klasse für ein Jahr in Kanada, aber anschließend ist deine Familie von Hessen
nach Chemnitz gezogen. Wie hast du dich eingelebt?
Ich dachte, ich komme nach dem Jahr Kanada zurück in meine Heimat und dann musste ich auf einmal
neue Freunde suchen. Das war schon hart, aber ich bin zum Glück sehr extrovertiert. Dementsprechend
hatte ich auch kein Problem, Leute kennenzulernen. Erstmal hat sich auch die Lerngruppe gegründet, dann
haben wir uns auch nach der Schule getroffen und dann ziemlich schnell am Wochenende die erste Home
gefeiert. Und dann kommen natürlich Freunde der Freunde und so habe ich in kurzer Zeit wirklich eine
riesige Menge Leute kennengelernt. Das ist total schön, die Leute sind offen, die Leute reden miteinander.
Da bin ich total happy darüber. Früher kannte ich nicht so viele.


Und wie kommst du bei ABUS mit den Leuten klar?
Der Ausbildungsbetrieb ist nochmal eine Welt für sich. Da sind auch viele BA-Studenten, die meisten sind
schon etwas älter und haben dadurch einfach andere Freunde. Aber wir quatschen trotzdem und lachen. Es
gibt auch jedes Jahr ein Azubi-Event, also ein Event von Azubis und BA-Studis geplant für aktuelle und
zukünftige Azubis. Dafür bekommen wir vom Chef ein Budget und dann dürfen wir frei planen. Letztes Jahr
haben wir uns richtig coole Spiele ausgedacht – zum Beispiel aus einer Plastikkarte einen Schlüssel zu
schneiden und dann zu versuchen, ein Schloss zu öffnen. Das muss man unserem Chef auch lassen: Er sagt
zwar, wenn etwas zu teuer ist, aber ansonsten lässt er uns das alles komplett selber machen.


Wie bist du überhaupt auf ABUS gekommen und warum hast du dich dann für dieses Unternehmen
entschieden und nicht für ein anderes?
ABUS ist halt das Sicherheitsunternehmen und eines der TOP 100 Unternehmen Deutschlands. Wenn ich an
ABUS denke, denke ich an die Fahrradschlösser, an die Türschlüssel. Was viele nicht wissen: Wir machen
auch viel elektronische Sicherheitstechnik, wir haben Fahrradhelme und noch mehr coole Dinge. Die
Technik ist einfach begeisternd… Zum Beispiel wie die Plättchen in einem Schloss liegen müssen, damit der
Zylinder schließt. Und ich mag einfach, dass ich in den Laden gehen und dort das Produkt sehen kann, das
hier entsteht. Dazu noch ein Gym, ein Geschenk zu Weihnachten, die Möglichkeit, ein bezahltes Praktikum
im Ausland zu machen – da freu ich mich drüber und sowas macht ja einen Arbeitgeber auch aus. Das hast
du bei einem normalen Abitur und auch in vielen anderen Unternehmen nicht.


Wie sehen denn deine Zukunftspläne aus?
Ich weiß es nicht. Ich hätte ja auch Bock, RTW-Fahrer oder Polizist zu werden (lacht). Oder ich gehe nochmal
nach Kanada für ein Work and Travel. Das Gute ist halt, die Welt steht einem mit dem Abschluss einfach
offen. Man muss sich für etwas entscheiden. Die Ausbildung ist quasi nur der erste Schritt und bedeutet ja
nicht, dass man das für immer machen muss – auch wenn ABUS natürlich das Ziel hat, seine Azubis zu
übernehmen und tolle Chancen bietet. Aber man muss halt einfach Dinge tun, um herauszufinden, was
man will. Ich habe zum Beispiel beim Arbeiten gelernt, dass ich jetzt nicht den ganzen Tag in der
Buchhaltung sitzen könnte. Ich brauche mehr Abwechslung.

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